Durch Zufall entedeckte der Botanikprofessor Wilhelm Barthlott Anfang der 70er Jahre, das es Pflanzen, wie z.B. die Lotuspflanze gibt, die niemals schmutzig sind.
Daraufhin untersuchte er diese genau und fand dabei heraus, dass sie nie nass wurde. Selbst wenn er das Pflanzenblatt komplett unter Wasser tauchte, war sie sofort trocken, sobald er sie wieder herausholte.
Er beschloss, die Blattoberfläche genauer zu untersuchen und fand heraus, dass diese rau und mit kleinen Noppen besetzt war. Dies verwunderte ihn, da er sich nicht erklären konnte, wie eine raue Oberfläche immer sauber sein kann. Denn eigentlich haftet Schmutz auf rauen Oberflächen viel besser als auf glatten.
Schließllich entdeckte er aber, dass die Noppen von einer dünnen Wachsschicht überzogen waren. Die Wachsschicht macht das Blatt hydrophob (=wasserabweisend).
Diese beiden Eigenschaften ermöglichen es Pflanzen sich selbst zu reinigen. Denn durch die Noppen berühren die Wassertropfen nur die wasserabweisenden Spitzen und nicht das ganze Blatt. Aufgrund der Oberflächenspannung nehmen die Wassertropfen eine kugelige Form an und rollen vom Blatt. Dabei wird das Blatt nicht nass. Der Schmutz, der ebenfalls nur die Spitze der Noppen berührt, bleibt am herunterrollenden Wassertropfen hängen, da ihm dieser eine größere Oberfläche bietet. So reinigt sich das Blatt selbst.
Es gibt schon erste Produkte, die den Lotuseffekt anwenden. So z.B. mit Teflon beschichtete Pfannen oder die Fassadenfarbe Lotusan.
Eine kurze Animation, wie der Wassertropfen von einem Blatt rollt und dabei Schmutz mitnimmt findet ihr unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:LotuseffectAnimation.ogg
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